Meine ganzen 20er habe ich Vollgas gegeben. Keine Kompromisse. Immer auf 200%.
Als ich dann das erste mal spürte, dass dieser Weg nicht meinem Herzenswunsch entsprach und ich sogar krank davon wurde, hat mich das ziemlich aus der Bahn geworfen. Dieses Gefühl war anfangs sehr verwirrend und für mich nicht einzuordnen. Ich konnte weder sagen was es war, noch wie es sich anfühlte. Bis auf ein “hier läuft was schief” oder “mir geht es nicht gut damit”, konnte ich es nicht weiter eingrenzen.
Durch mein ständiges Innehalten und Verbinden mit mir selbst, was ich beim Yoga tat, verstärkten sich meine Gefühle und wurden immer deutlicher für mich. Ich war “endlich” in einer Situation, wo ich nicht mehr voller Ignoranz weiterlief, sondern ich versuchte Stück für Stück immer mehr in mich hinein zu hören. Das war auch unglaublich anstrengend und teilweise beängstigend, jedoch glaube ich, dass wenn man einmal einen gewissen Punkt dieser Wahrnehmung überschritten hat, nicht mehr zurück kann, sprich dieses Gefühl, diese Erkenntnis, dieses neue Fühlen nicht mehr ignorieren kann und will.
Dieser ganze Prozess hat bei mir sehr lange gedauert, über Monate. Und um ehrlich zu sein, geht er immer weiter, auch jetzt noch. Die ersten sechs Monate empfand ich allerdings als besonders herausfordernd. Als ich einmal meine Basis verstanden und ausgerichtet hatte, konnte ich wesentlich entspannter darauf aufbauen und auch das Verständnis und der Zugang zu anderen Methoden, Theorien, etc. zur persönlichen Weiterentwicklung wurden mir immer zugänglicher.
Nun wurde also aus diesem “Hilfe… hier läuft was schief”, langsam aber sicher,
ein “Projekt: ICH”
Ich habe instinktiv gemerkt, wie sehr ich mich brauche, Zeit mit mir, wie ich an mir arbeiten möchte, mehr lernen will… Das eine führt ganz natürlich zum anderen. Wenn man seinen Körper und Geist spürt, in sich geht und auf seine Bedürfnisse eingeht, ist es nahezu selbstverständlich, dass man sich auch mit sich selbst beschäftigt. Ich konnte zB nie alleine sein “früher”, ich wusste nichts mit mir anzufangen. Heute verbringe ich sehr gerne Zeit mit mir, brauche diese Zeit auch, da ich einfach so viele schöne Gefühle und Kraft daraus schöpfe. “Alleine” sein, ist daher etwas durchweg positives für mich geworden. Wenn man erstmal versteht, was man alles erreichen kann, durch zB Yoga, Meditation und Reflektion, hat man ein natürliches Verlangen und Bedürfnis danach, sich damit zu beschäftigen. Somit entwickelt man sich fast automatisch ständig weiter.
Verantwortung übernehmen
Auf einmal verstand ich, dass nur ich verantwortlich für mich bin. Ich bin verantwortlich für meine Gefühle, nur ich mache mich glücklich. Ich entscheide, wie und was ich machen möchte. Ich kann niemand anderen dafür verantwortlich machen. Ich habe diese Vergangenheit. Ich bin in dieser Gegenwart, in diesem Moment und die Zukunft, von der ich träume, ist meine! Das heißt nicht, das es keine anderen Menschen gibt in meinem Umfeld. Und das heißt auch nicht, das ich nie wieder eine Partnerschaft eingehen kann oder das diese mein Leben bereichert. Es bedeutet nur, das ich allein dafür verantwortlich bin und weitere Menschen oder Dinge, diese bereichern, aber nicht ausmachen!
Meisterwerk Leben – du entscheidest
Mit dieser Erkenntnis, die ich irgendwann völlig verinnerlicht hatte, traf ich eine Entscheidung. Ich entschied mich für mich. Ich entschied mich für ein glückliches Leben, der Erfüllung meiner Träume und dazu, mein eigenes Meisterwerk zu kreieren. Nachdem ich den Unterschied zwischen meinen Gedanken/Kopfentscheidungen und meinen Gefühlen/Herzentscheidungen/Intuition verstand, wurde mir klar, dass ich einfach alles aus meinem Leben machen kann, was ich will. Ohne Kompromisse. Es ist meine Entscheidung. Dazu muss man natürlich wissen, was man will. Ich akzeptierte alles was ist, schloss Frieden damit und fokussierte mich dann auf “das”, was sein kann. Ich entwickelte eine Vision, wobei ich mich von meinem Gefühlen leiten ließ. Fühlte es sich großartig an, war es Teil meiner Vision.
Authentizität
Meine Gefühle und Empfindungen zeigten mir immer genauer, was mein persönliches “richtig” oder “gut” waren. Wofür ich stehe, was mich ausmacht, was ich vertrete und was nicht. Wo meine Prioritäten liegen, was mir gut tut und wofür ich mich begeistern kann. Ich ließ gnadenlos alles zu, was in mir positive Gefühle auslöste und entschied mich, ein Leben aufzubauen, indem ich fast ausschließlich mit diesem positiven Gefühl konfrontiert bin. Das passiert leider nicht von heute auf morgen, da es aktuell Systeme gibt, aus denen ich nicht augenblicklich austreten kann. Das heißt, ich befinde mich aktuell immer wieder in Situationen, die nicht Teil meiner Vision sind, in denen ich mich aber für eine gewisse Zeit noch aufhalten muss. Wenn das einmal akzeptiert ist, stellt es überhaupt kein Problem da. Wichtig für mich ist nur, immer authentisch zu sein. Ich kann keine Rolle spielen, so tun als ob, einen gewissen Modus einschalten… Ich bin ich und so wie ich bin. Egal wo, egal mit wem und egal wann. Ich bin nicht bereit eine Maske aufzuziehen, für zB genau solche Momente, die heute da sind, aber nicht in meiner Vision inbegriffen sind. Und das tut verdammt gut. Das schafft Klarheit, Selbstliebe, Verständnis, Akzeptanz für sich.